Sebastian Schmidt hatte dieser Tage eine sehr gute Idee: Sollten wir uns nicht verabschieden von Wünschen und stattdessen die letzten Wochen Revue passieren lassen, indem wir darüber schreiben, was beim digitalen Fernunterricht funktioniert hat? Wie kann man diese Erfahrungen besser zusammenführen als in einer Beitragsparade. Diese wird aber nicht nur über diesen Blog koordiniert. Der Netzlehrer und der Halbtagsblog sind auch dabei und werden den Ideen, die von allen Teilnehmenden zurückkommen, Raum geben.
Das Ziel
Wir sammeln zusammen Erfahrungsberichte, Ideen, Anregungen und Impulse, die allen Lesenden helfen sollen, wie sie weiter mit dieser Situation umgehen können. An dieser Stelle sei hervorgehoben, dass es nicht darum geht, noch eine Linkliste mit Tools zu erstellen. Es geht darum, was in den letzten drei Wochen gelungen, aber auch was nicht gelungen ist. Es ist der Aufruf voneinander zu lernen. In diesem Sinne ist ALLES willkommen, von einer Struktur, einer Idee oder einem System. Alles, was hilft, die Krise weiterhin besser zu verstehen und zu bewältigen und dabei zeitgemäße Lernformen weiterzubringen. So können die verschiedensten Perspektiven zum Thema gesammelt werden. Dieses Mal soll es aber nicht um den Nutzen, den Mehrwert oder die Theorie gehen. Deshalb ist die schlichte Frage:
Was hat in den letzten Wochen (nicht) funktioniert? Was kann man davon lernen?
Dabei kann es variieren: Wie haben wir es gestaltet? Wie hat der Fernunterricht funktioniert? Wie gestalte ich die Zeit? Das Ziel ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Es geht also weniger darum, weitläufig auszuführen, wie weit man ist, sondern zu zeigen, wie andere einsteigen können. Vielleicht, so die ideale Vorstellung, schaffen wir so ein Online-Nachlesewerk für alle, die noch nicht so weit sind. Es soll aber vor allem auch um Erfahrungsberichte gehen: Wie geht es uns in dieser Zeit? Welche Hacks haben uns dabei geholfen, uns auf die neue Situation einzustellen? Was hat nicht geklappt und warum nicht? Es soll kein Raunzen und Jammern oder Prahlen werden, sondern die Möglichkeit, die Erfolge und/oder Misserfolge von anderen als Chance zu sehen, aus ihnen zu lernen.
Und nun?
Normalerweise gibt es eine Deadline, hier nicht, d.h. man kann nicht nur einsteigen, wann man will, sondern jede*r ist explizit aufgefordert, den eigenen Beitrag weiter zu bearbeiten, sobald es neue Erkenntnisse gibt. Die Beiträge werden hier, beim Netzlehrer und im Halbtagsblog gesammelt und kategorisiert. Es gibt drei Kategorien:
- Was hat in den letzten Wochen funktioniert?
- Was hat in den letzten Wochen nicht funktioniert?
- Was kann man davon lernen?
Auf diese Weise wissen die Lesenden sofort, ob sie der Artikel weiterbringen kann.Unter dem Hashtag #3weeks2learn und #EduPnx kann man den Beitrag auf Social-Media posten. Der Hashtag ist ein wenig sperrig, aber nur so kann gewährleistet werden, dass wir die Beiträge auch finden.
Liste der Beiträge
Da die Idee erst gerade geboren worden ist, gibt es natürlich noch keine Beiträge, die extra für die Blogparade geschrieben worden sind. Dennoch werde ich die ersten Artikel zu dem Thema hier aufführen.
Was hat in den letzten Wochen funktioniert?
- Tom Mittelbach (@MittelbachTom) berichtet in seinem Beitrag Lernen in der Krise – Was hat funktioniert? von seinen Erfahrungen im Alltag als Vater und Lehrer.
- Susanna Jilka (@woodstocksj) und Erich Schönbächler (@SchnbchlerE) vom ZLI der PH Wien stellen in Klasse 3A und Mehrstufenklasse I ein didaktisches Setting zum Home Schooling vor und geben neben praktischen Tipps auch Beispiele für ein gelungenes Zoom-Meeting und einen Wochenplan.
- Kai Wörner (@Woe_Real) steuert in “Distance-DiBiS” – Seminararbeit in bewegten Zeiten seine Gedanken zur Distanzlehre bei und dabei Einblick in zahlreiche Ressourcen zur Fachdidaktik Geschichte.
- Sebastian Stoll (@180gradflip) hat einen – wie er selbst schreibt – ersten Beitrag zur Beitragsparade verfasst: Unterricht(en) während Corona – Chronologie einer Schule – Teil I. In diesem Beitrag gibt er einen chronologischen Überblick über die Entwicklung und die getroffenen Maßnahmen und resümiert am Ende positiv.
Was hat in den letzten Wochen nicht funktioniert?
- Arne Paulsen liefert auf seinem Blog Reine Leere im Beitrag Fernlehre ohne Fernlerner einen erfrischenden Einblick in seine “durchwachsenen” Erfahrungen, wie er selbst schreibt. Aber Achtung: Kann Spuren von Lyrik enthalten.
- Jonathan Schäfer (@LernWegWeiser) schreibt in seinem Beitrag Hattie grüßt Corona nicht nur von jenen Dingen, die funktioniert haben, sondern zeigt auch, was nicht funktioniert hat und leitet daraus seine Learnings ab.
- Sebastian Schmidt (@FlippedMathe) berichtet in Ein Tag im HomeOffice – WIR lernen vom gemeinsamen Lernprozess mit seinen Schüler*innen und davon was nicht geklappt hat. Und dass tiefes Durchatmen hilft. In Unterricht zu Hause – ein Rückblick zeigt er, wie er sich organisiert hat und wie er mit der Situation umgeht.
- Dominik Schöneberg (@lueckenbildung) fasst in seinem Beitrag Bildungsgerechtigkeit in Zeiten von Corona Ungleichheiten auf, die sich in Zeiten von Corona deutlich zeigen.
Was kann man davon lernen?
- Tobias Schreiner (@Tob_Sch) schreibt in seinem Beitrag Wie Schule in der Corona-Krise unterstützend wirken kann einen Appell an Kolleg*innen mit guten Tipps aus der und für die Praxis.
- Nina Bach von Hochschuldidaktik-Online (@hochschuldidak1) steuert mit Spontaner Onlinekurs mit Studierenden – ein Erfolgsbericht ein Beispiel aus der Hochschullandschaft bei. Was ist die Ausgangslage, wie die Umsetzung und wie die Evaluierung? Im Titel des Blogbeitrags ist ein Spoiler vorhanden.
- Joscha Falck (@joschafalck) entwirft in seinem Beitrag Schule zu – Die Veränderung beginnt mit dem treffenden Untertitel Digitales Krisenmanagement unter den Bedingungen der Pandemie unterschiedliche Thesen darüber, was die Schule aus der Krise lernen kann.
- Jan-Martin Klinge (@halbtagsblog) hat in seinem Beitrag Unterrichtsentwicklung durch Corona einen schönen Unterrichtsentwurf gekocht, der sich aus der aktuellen Situation ergibt.
- Hauke Pölert (@HPoelert) stellt in seinem Beitrag Lernen aus den Corona-Erfahrungen Beobachtungen und Ansätze für eine pragmatische, schüler- und lehrkräfteorientierte Unterrichtsentwicklung dar.
- Gerhard Brandhofer (@rationalekritik) hält in seinem Beitrag Lernen trotz Corona – oder: die neue Transparenz die Learnings fest, die wir aus den letzten Wochen mitnehmen können.
- Joscha Falk (@joschafalck) geht in seinem Beitrag „Allein und doch gemeinsam“ ausführlich auf seine Erfahrungen bei den ersten Schritten in einer Unterrichtskultur des Abstandshaltens ein.
- Kristina Wahl (@fraudromedar) entwirft eine umfassende und motivierende Skizze des Hybridunterrichts.
- Sonja Hennig (@frausonnig) gibt technische, organisatorische und didaktische Hinweise zur videobasierten Unterrichtsgestaltung. Zudem hat sie ein Beispiel nach dem klassischen Phasenmodell, nachzulesen hier: Was ist guter, videobasierter Unterricht
- Martin Fritze (@MjFritze) stellt in seinem Beitrag Play it simple, play it now Ideen vor, mit denen schnell Qualitätsverbesserungen beim #distancelearning zu erreichen sind.
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